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posti
01.07.2009, 06:47
Wieder Airbus-Katastrophe: Jet mit 153 Passagieren stürzt brennend ins Meer So viele Tote und ein Wunder

Teenager (14) überlebte im Ozean, klammerte sich stundenlang an ein Wrackteil


Video (http://www.bild.de/BILD/news/2009/06/30/absturz-airbus-vor-kueste/der-komoren-verschwunden.html)

Sie klammerte sich stundenlang an Wrackteile, kämpfte in der aufgewühlten See ums Überleben. Dann endlich zogen Helfer das völlig erschöpfte Mädchen (14) in ein Boot...

Der Teenager ist der einzige von 153 Passagieren an Bord des Airbus A310, der bisher gerettet werden konnte. Die Maschine war Dienstagmorgen um 1:50 Uhr (Ortszeit) auf dem Weg von Paris zu den Komoren brennend in den Indischen Ozean gestürzt. „Das ist wirklich ein Wunder“, sagte der komorische Regierungssprecher Abdourahim Said Bacar. Das gerettete Mädchen ist den Angaben nach weitgehend unverletzt. Es wird nun in einem örtlichen Krankenhaus untersucht.
Das Unglück geschah kurz vor der Landung in Moroni, Hauptstadt des Inselstaats Komoren.
Erst vor einem Monat war ein Airbus der Air France (http://www.bild.de/BILD/news/2009/06/01/flugzeug-vermisst-brasilien-air-france/airbus-a330-vom-radar-atlantik-verschwunden.html) über dem Atlantik abgestürzt. Auch bei dem jetzigen Unglück kann über die Absturzursache bislang nur spekuliert werden.
Ein französischer Marineoffizier erklärte, der Airbus A 310 sei 15 Kilometer nördlich der Küste abgestürzt. Laut dem französischen Verkehrsstaatssekretär Dominique Bussereau waren zuvor zwei Landeversuche gescheitert.
Ein Fischer will gesehen haben, wie die Maschine taumelnd in die Tiefe fiel. Eine Dorfbewohnerin sprach von Flammen, die aus der Maschine schlugen.
„Es scheint mir, dass das Flugzeug Schwierigkeiten hatte zu landen“, bestätigt auch Mohamed Yahya, ehemaliger Leiter der komorischen Flugsicherheitsbehörde.
Flughafendirektor Hadji Mmadi Ali erklärte, der Kontrollturm habe kurz vor der geplanten Landung um 1.30 Uhr Ortszeit den Funkkontakt mit der Crew verloren. „Die Wetterbedingungen waren ungünstig, es gab starke Windböen.“ Angeblich erreichten sie teils 110 Stundenkilometer.
Rettungskräfte sichteten die zerschellte Maschine erst Stunden später – rund 30 Kilometer vor der Insel Grande-Comore im Indischen Ozean. Die Leichen von fünf Insassen trieben auf dem Wasser. Die Bergungsarbeiten werden durch das anhaltend schlechte Wetter mit Winden von bis zu 60 Stundenkilometern behindert.
Frankreich entsandte Schiffe und ein Suchflugzeug, es will auch an den Ermittlungen zur Absturzursache teilnehmen. An Bord der Maschine, die auf dem Weg von Paris nach Moroni in der jemenitischen Haupstadt Sanaa einen letzten Zwischenstopp eingelegt hatte, waren auch 66 Franzosen. Die Maschine gehörte der jemenitischen Fluggesellschaft Yemenia Air an.
Erschütternd: Bereits 2007 sei bei der 19 Jahre alten Maschine bei französischen Kontrollen „eine große Zahl von Mängeln“ festgestellt worden, sagte Verkehrsstaatssekretär Dominique Bussereau.
In Frankreich durfte die Maschine nicht mehr geflogen werden,wurde von Yemenia Air aber weiter eingesetzt.
Schon vor dem Unglück sei eine Überprüfung von Yemenia durch die EU-Kommission angesetzt gewesen.
EU-Verkehrskommissar Antonio Tajani forderte umgehend eine weltweite „schwarze Liste“ für unzuverlässige Fluggesellschaften. Europa hat so eine Liste längst. Auf ihr stehen 200 Airlines – nicht aber Yemenia.
Unterdessen bangen an den Flughäfen von Moroni und Paris Angehörige auf Nachrichten von den Rettungsarbeiten und hoffen auf weitere Überlebende. Unter ihnen kann ein Mann sein Glück nicht fassen: „Meine Frau sollte dieses Flugzeug nehmen“, sagt er. „Sie hat den Flug in letzter Minute storniert, weil Air Madagascar billiger war.“Quelle: www.bild.de