posti
11.02.2009, 07:39
TV-Telefonabzocke soll jetzt Bußgeld kosten
Medienwächter reagieren auf massive Zuschauerbeschwerden
Von Wolfgang Riek
kassel. Mit der Kasseler Entscheidung tickt die Uhr gegen Abzocker-Gewinnspiele im Fernsehen und im Radio: Die hessische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien (LPR) hat als letzte der 14 Landesmedienanstalten einer Satzung zugestimmt, die besonders freche Geldschneiderei mit Bußgeldern bis zu 500 000 Euro bedroht.
Telefon-Ratespiele so genannter "Call-in-Formate" sind Politikern und Medienwächtern mehr und mehr ein Dorn im Auge. Weil Lösungsworte so abwegig sind, dass kein normaler Mensch draufkommt, weil "Spielregeln" undurchschaubar bis irreführend sind, weil in stundenlanger "Dauerbearbeitung" Zuschauer schier genötigt werden, endlich anzurufen.
Um möglichst viele Telefonanrufe - und um ihren Anteil am Gebührenkuchen - geht es Sendern wie 9Live, DSF, Tele5 und Kabel Eins vor allem. Man sei, sagt LPR-Programmreferent Michael Fingerling, "reichlich mit massiven Beschwerden" von Zuschauern eingedeckt, die sich geneppt fühlten: durch endlose Warteschleifen oder den Verdacht, reingelegt zu werden.
Wenn ein "Tiername" gefragt und "Vieh" die Lösung ist, hält Dr. Peter Widlok von der NRW-Landesmedienanstalt das für ebenso unseriös wie die Suche nach einem Datum, das es nicht gibt: 31. Juni.
Die neue Satzung soll in wenigen Wochen in Kraft treten. Künftig dürfen Kinder unter 14 Jahren nur noch an Gewinnspielen teilnehmen, die kostenlos sind. Und das müssen Rätsel-Moderatoren am Bildschirm klar und deutlich immer wieder sagen.
Mehr als 50 Cent darf ein Gewinnspiel nicht kosten. Wenn Anrufer nur "Besetzt!" hören, soll nicht mehr kassiert werden. Untersagt werden die Vorspiegelung von Zeitdruck ("Ans Telefon, sonst ist alles zu spät!") sowie Aufforderungen, öfter anzurufen (sprich öfter zu zahlen). Und länger als drei Stunden am Stück dürfen "Call in"-Shows auch nicht mehr dauern.
Die abenteuerlichsten Ratespiel-Auflösungen unter www.hna.de/politik (http://www.hna.de/politik)
Quelle: www.hersfelder-zeitung.de (http://www.hersfelder-zeitung.de)
Medienwächter reagieren auf massive Zuschauerbeschwerden
Von Wolfgang Riek
kassel. Mit der Kasseler Entscheidung tickt die Uhr gegen Abzocker-Gewinnspiele im Fernsehen und im Radio: Die hessische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien (LPR) hat als letzte der 14 Landesmedienanstalten einer Satzung zugestimmt, die besonders freche Geldschneiderei mit Bußgeldern bis zu 500 000 Euro bedroht.
Telefon-Ratespiele so genannter "Call-in-Formate" sind Politikern und Medienwächtern mehr und mehr ein Dorn im Auge. Weil Lösungsworte so abwegig sind, dass kein normaler Mensch draufkommt, weil "Spielregeln" undurchschaubar bis irreführend sind, weil in stundenlanger "Dauerbearbeitung" Zuschauer schier genötigt werden, endlich anzurufen.
Um möglichst viele Telefonanrufe - und um ihren Anteil am Gebührenkuchen - geht es Sendern wie 9Live, DSF, Tele5 und Kabel Eins vor allem. Man sei, sagt LPR-Programmreferent Michael Fingerling, "reichlich mit massiven Beschwerden" von Zuschauern eingedeckt, die sich geneppt fühlten: durch endlose Warteschleifen oder den Verdacht, reingelegt zu werden.
Wenn ein "Tiername" gefragt und "Vieh" die Lösung ist, hält Dr. Peter Widlok von der NRW-Landesmedienanstalt das für ebenso unseriös wie die Suche nach einem Datum, das es nicht gibt: 31. Juni.
Die neue Satzung soll in wenigen Wochen in Kraft treten. Künftig dürfen Kinder unter 14 Jahren nur noch an Gewinnspielen teilnehmen, die kostenlos sind. Und das müssen Rätsel-Moderatoren am Bildschirm klar und deutlich immer wieder sagen.
Mehr als 50 Cent darf ein Gewinnspiel nicht kosten. Wenn Anrufer nur "Besetzt!" hören, soll nicht mehr kassiert werden. Untersagt werden die Vorspiegelung von Zeitdruck ("Ans Telefon, sonst ist alles zu spät!") sowie Aufforderungen, öfter anzurufen (sprich öfter zu zahlen). Und länger als drei Stunden am Stück dürfen "Call in"-Shows auch nicht mehr dauern.
Die abenteuerlichsten Ratespiel-Auflösungen unter www.hna.de/politik (http://www.hna.de/politik)
Quelle: www.hersfelder-zeitung.de (http://www.hersfelder-zeitung.de)