PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Das muss Mann übers Vaterwerden wissen


posti
23.03.2009, 07:20
Wickelpedia


Das muss Mann übers Vaterwerden wissen

Ist die Frau schwanger, beginnt für Männer der Ernst des Lebens: Der Porsche wird gegen Kombi ausgetauscht und statt mit den Kumpels Bolzen zu gehen, werden Babyklamotten gekauft. Ist der schreiende Nachwuchs dann erst mal da, ist für den hilflosen Vater ist nichts mehr wie vorher.


Samstag nachmittags in Ruhe Fußball gucken, ohne dass Kind oder Kinds-Mutter quengeln? Das muss strategisch genau geplant werden. Tipp: Vormittags freiwillig aufs Kind aufpassen oder andere Bonuspunkte bei Mami sammeln und sich das perfekte Müde-mach-Nachmittagsprogramm für den Kleinen ausdenken, dann könnte es was werden.
Autor Constantin Gillies gibt in seinem amüsanten Väter-Ratgeber „Wickelpedia“ Tipps für werdende Papis – unter anderem, wie man trotz Säugling im Nebenzimmer Sex haben kann.
Gillies: „Eltern müssen dann auf Hörspiele zurückgreifen, damit sie sich auch akustisch etwas austoben können und das Baby beschäftigt ist.
Sein Tipp: CDs laufen länger als Kassetten!
Ein cooler Vater sein und Spaß am Leben haben? Das geht! Lesen Sie hier das große ABC übers Vaterwerden:


Auto
Von nun an erfüllt das Auto drei wichtige Zusatzfunktionen: Es hilft Ihnen, das Kind ruhig zu stellen (einmal im Kindersitz um den Block) und ins Land der Träume zu befördern (Einschlafen garantiert). Außerdem ist es ein unentbehrliches Mittel, um nicht durchzudrehen (Fluchtfahrzeug).

Das erste Gesetz lautet: Je weniger man dem Wagen ansieht, dass Sie Nachwuchs haben, desto besser. Ein Kombi geht gerade noch so. Kindersitze sollten grau oder schwarz sein, damit man sie nicht von außen erkennt.


Das zweite Gesetz lautet: Sie sind kein Schwertransporter. Generationen von Eltern haben es geschafft, mit einer normalen Steilhecklimousine in den Urlaub zu fahren – und das können Sie auch! Eine Dachgepäckbox (auch als Schwiegermuttersarg bekannt) ist tabu, genauso wie Anhänger oder ähnlicher Unfug.


Babyschwimmen
Ein Dutzend Mütter (und wenige Väter) stehen im Babybecken eines öffentlichen Schwimmbades und fühlen sich wegen ihrer Schwangerschaftsrollen unwohl. Und die kleinen Würmer krallen sich verzweifelt am Oberkörper ihrer Betreuungsperson fest. Irgendwann, etwa nach der zweiten Stunde, werden Sie Babyschwimmen verteufeln. Die Logistik nervt einfach zu sehr: Baby einpacken, hinfahren, Baby auspacken, Schwimmwindel anziehen, duschen, ins Schwimmbecken, Baby abtrocknen und so weiter.


Convenience-Geburt
Auch als Kaiserschnitt bekannt. Der klingt in Männerohren einfach cool: Freie Terminwahl, die Operation dauert nur wenige Minuten – und darüber hinaus spricht noch ein weiteres Argument für den schnellen Schnitt: In den USA gibt es eine große Bewegung von Frauen, die den Kaiserschnitt aus nichtmedizinischen Gründen befürworten. Ihr Slogan lautet: „Preserve your Love Tunnel“ („Erhalte deinen Liebestunnel“). Was können Sie als Vater mehr wollen!




Dosierpanik
Überfällt alle jungen Eltern, sobald der Nachwuchs mal krank ist. Klassisches Symptom: Statt zur vermeintlich schlimmen Pille zu greifen, schlägt man das Kind in Wadenwickel ein und sich selbst die Nacht um die Ohren, während im Kopf immer die quälende Frage kreist: Wie viele Medikamente können wir dem kleinen Organismus zumuten? Einfache Antwort: Babys und kleine Kinder können mehr wegstecken, als die meisten Leute denken. Fragen Sie doch den Kinderarzt!


Essen
Bei der Ernährung können Sie nicht auf vorhandenes Wissen zurückgreifen, denn Mütter füttern ihren Kindern heute ganz andere Dinge, als Sie selbst noch bekommen haben. Wie bei allen Sachen, die mit Babys zu tun haben, scheint die Grenze zwischen Wissenschaft und Voodoo auch beim Essen fließend. Also nicht wundern, wenn eine Mutter auf dem Spielplatz mit todernster Miene erzählt, dass sie ihrem Kind keine Paprika zu essen gebe, weil die Schale an der Magenwand festklebe und ein qualvoller Hungertod die Folge sei.


Was Babys essen? Für Väter einfach zu merken und zu machen: Die ersten Monate stillt Mama, dann kommt mittags ein Fertiggläschen mit Brei dazu. Ab dem ersten Lebensjahr isst das Kind genau das Gleiche wie die Eltern, bloß klein geschnitten oder zermatscht.


Freizeit
Die gesegneten Stunden im Büro fühlen sich als Vater zwar wie bezahlter Urlaub an, können auf Dauer aber keine echte Freizeit ersetzen. Die schlechte Nachricht: Freizeit wie vor der Geburt existiert nicht mehr. Einige Über-Papis behaupten zwar: „Mit den Kindern zu spielen macht mir am meisten Spaß.“ Wer jedoch nur halbwegs ehrlich zu sich selbst ist, muss zugeben, dass Babys einen grottenschlechten Unterhaltungswert haben. Also: Hobbys bloß nicht einschlafen lassen! Die Zeit dafür müssen Sie sich allerdings erarbeiten: z. B. Babydienst am Samstagvormittag, während die Mutter einkaufen geht. Dafür bekommen Sie den Nachmittag frei für Stadion, Proberaum oder Fitness-Studio.




Gene
Sie glauben: „Mein Kind wird eine ausgewogene Mischung aus mir und ihr.“ Das kann sein, muss aber nicht. Es kann auch eine Mischung aus Ihrer Mutter und der Mutter Ihrer Lady dabei herauskommen. Denken Sie darüber nach und wundern Sie sich später nicht.


Horroreltern
Kein Hochstuhl im Restaurant? Kein Platz in der 5-Quadratmeter-Kneipe für den Kinderwagen? Keine Extrawurst am Flughafen, kein Kinderwagen-Transport bis zum Flugsteig? Horroreltern erwarten, dass sich die ganze Welt um sie dreht, nur weil sie sich fortgepflanzt haben. Doch in diesem Jahr wird es bei uns zum ersten Mal genauso viele aktive Golfer wie Neugeborene geben, etwa 600 000. Das zeigt, dass Eltern zu einer verschwindend kleinen Splittergruppe der Gesellschaft gehören. Genau so sollten Sie auftreten – bescheiden, unaufdringlich, höflich. Ein Kind zu machen, stellt an sich noch keine Leistung dar. Wenn es keinen Kinderstuhl gibt, tun es auch zwei Kissen.


IKEA
Der Regenwetter-Joker. Das Einrichtungshaus garantiert Spaß in einer Umgebung, in der es nicht Ihre Ikea-Möbel sind, die zerkratzt werden. Auch gibt es hier reichlich Spiel-Kameraden, da alle verzweifelten Eltern im Umkreis von 100 Kilometern an Regentagen zu den netten Schweden pilgern. Bei den Bällen, also in der Kinderbetreuung, können Sie Kinder unter drei leider noch nicht abgeben. Es bleibt der Rundgang durch die Kindermöbelabteilung, eine Art kostenlosen Kindergarten.





Jammerzwang
Sobald zwei oder mehr Mütter zusammensitzen, gilt das Motto: Nur schlechte Nachrichten sind gute Nachrichten. Die Damen jammern: Das Kind schreit, schläft nicht, isst zu wenig oder nur das Falsche, krümmt sich so komisch, hält den Kopf schief und so weiter. In diesem Rudel sind Väter nur akzeptiert, wenn sie mitheulen. Kleiner Geheimtipp, um Mütterherzen zu erobern: Das Jammern mit einem regelmäßigen „Ich weiß nicht, wie ihr das aushaltet!“ quittieren.


Kinderarzt
Ein Mensch, der viel Geld dafür bekommt, in regelmäßigen Abständen zu sagen: „Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen.“ Genau dafür läuft man in 99 Prozent der Fälle nämlich in die Praxis. Aber Vorsicht: Es gibt auch Kinderärzte, die der Besorgnisindustrie angehören und bei jeder Lappalie Alarm schlagen. In diesem Fall sollten Sie eine zweite Meinung einholen.


Laufstall
Ein nach oben offener Holzkäfig, den Sie kaufen, wenn das Kind seine ersten Schritte macht. Leider wird kein Babyfuß je den Boden länger als zehn Sekunden berühren. Denn danach schreit Ihr Kind so laut, dass Sie Angst bekommen, jede Sekunde steht das Jugendamt vor der Tür. Wenn Ihr Kind zwei wird, versteigern Sie das Ding im Internet. Nach rund einer Woche fährt dann ein ausgezehrter Jungvater mit seinem Kombi vor, lädt den Laufstall ein und bringt ihn in einen anderen Haushalt, wo fortan ein anderes Kind drum herumläuft.


Mutter
Das gefährlichste Tier auf diesem Planeten. Während der Geburt findet nämlich oft eine radikale Verwandlung statt: Direkt nach Kind und Mutterkuchen geht auch die Souveränität ab. Nur so lässt sich erklären, dass die ehemals knallharte Businessfrau auf dem Spielplatz plötzlich über geklaute Eimerchen in Rage gerät oder alle Frauen aus der Krabbelgruppe rausmobbt, die etwas gegen ihren Schwangerschaftsspeck getan haben.


(Nach)-Lässigkeit
Auch bei der Vaterrolle ist Image alles. Wer wollen Sie sein? Der stets atmungsaktiv gekleidete und total perfekte Superpapi? Oder der charmante Lebemann, der aussieht, als sei die Sache mit dem Kind nicht so ganz geplant gewesen, und auf dem Spielplatz immer ein bisschen fehl am Platze wirkt? Sehen Sie die Sache nicht verbissen. Perfektion überlassen Sie den anderen oder Ihrer Frau.




OMA-nizer
Großmütter fahren auf kleine Jungs ab, und zwar mehr als auf Howard Carpendale. Das sollten Sie unbedingt ausnutzen. Wenn Sie den Scheitel mit ein bisschen Gel verstärken und den kleinen Beau in ein hellblaues Hemd steckt, werden die Omas so heiß aufs Betreuen, dass sie fast bereit sind, Ihnen für eine Stunde mit den lieben Kleinen was zu zahlen.


PEKIP
Prager Eltern-Kind-Programm. Bewegungstraining für Babys, bei dem sie nackt herumkrabbeln dürfen. Auch bekannt als Virenbörse. Sie sitzen in einem Raum, der auf 35 Grad geheizt ist, wischen Urin von Sportmatten ab und fragen den Elternteil mit dem Schwamm neben Ihnen: „Ist das noch von uns?“ Das Problem: Die Kleinen lieben PEKIP. Ob Sie hingehen, hängt davon ab, wie viele Frauen mit Doppelnamen Sie in einem Raum ertragen können. Denn davon gibt es beim Baby-FKK reichlich.




Quengel-Domino
Schlechte Laune unter Kindern ist so ansteckend wie Gähnen oder Ebola. Erst nölt das Baby, weil es die Strumpfhose nicht angezogen haben möchte, dann stimmt das große Geschwisterchen ein, weil es alles, was nicht zu 100 Prozent aus Schokolade besteht, aus dem Schokomüsli rauspopeln will. Dieses Gequengel kann sich im Laufe des Nachmittags so weit hochschaukeln, dass sich die Monster um sechs gegenseitig Stühle über den Kopf ziehen. Deshalb müssen Sie schnell handeln! Unterbrechen Sie das Quengel-Domino schnell. Holen Sie einen neutralen Dritten an Bord, z. B. ein gut gelauntes, wenn möglich älteres Nachbarskind. Es wird in Sekunden wieder Sonnenschein in Ihr Heim bringen.


Rituale
Kinder brauchen Rituale, Fixpunkte am Tag, Traditionen, feste Abläufe. Das stellt Sie vor ein Problem: Wenn Sie das beherzigen, verwandeln die Rituale Sie in kürzester Zeit in Ned Flanders aus den Simpsons. Plötzlich sitzen Sie bei McDonalds, reichen sich vor dem Essen die Hände und sagen laut: „Guten Appetit-tiet-tiet“, wobei Sie sich bei jedem tiet die Hände schütteln. Auf Rituale außerhalb des Hauses bitte verzichten!


Schlaf
Nach ungefähr zwölf Wochen schläft ein Baby durch. Doch: Danach beginnt die sogenannte Wachstumsphase. Sie ist gekennzeichnet von häufigem Erwachen in der Nacht und dauert bis zum dritten Lebensjahr. Mit Ausschlafen wird es allerdings weiter nichts. Dass die Kleinen morgens länger schlafen, wenn Sie sie abends später ins Bett legen, funktioniert nicht. Im Gegenteil: Legt man das Kind abends später hin, ist es morgens garantiert eine Stunde früher wach – und den ganzen Tag müde und unerträglich. Nach einem Jahr Schlafentzug hilft nur noch das Rentnerprogramm: Sich zeitgleich mit dem Baby schlafen legen. Auf diese Art sind Sie morgens um sechs Uhr, wenn das Kind kräht, topfit.


Tagesablauf
Wenn Sie Babydienst haben, sollte schon frühmorgens Ihr generalstabsmäßiger Plan stehen. Babys sind nämlich kleine Bürokraten und Spießer: Gibt es keine Tagesordnungspunkte, langweilen sie sich und kommen auf komische Gedanken. Bewährte Orte zum Zeittotschlagen: Zoo, Schwimmbad, Eisdiele. Weniger empfehlenswert sind Beschäftigungen, die in der Gruppe stattfinden: Hier sind Sie meist allein unter Frauen oder von schlimmen Flachspülern umgeben. Finger weg! Die Krabbelgruppe oder PEKIP überlassen Sie wenn möglich der Mutter.


Unhappy Hour
Beginnt gegen 17 Uhr und erreicht ihren Höhepunkt, wenn Sie nach Hause kommen – falls Sie das Glück haben, arbeiten gehen zu dürfen. Um diese Uhrzeit ist bei Babys und Kleinkindern der Akku leer und sie vegetieren nur noch vor sich hin. Sie taumeln durch die Bude, immer auf der Suche nach Möglichkeiten, sich zu verletzen. Sind mehrere Kinder im Haus, fangen die kleinen Zombies um diese Zeit an, sich gegenseitig zu zerfleischen. Sofortmaßnahme: Nachwuchs von der Mutter trennen und mit irgendwas beschäftigen, was ihm selbst in total übermüdetem Zustand noch Spaß macht, z. B. mit einem schönen Schaumbad, Bude bauen oder der guten alten Laken-Lokomotive.


Verbote
Kinder sind ganz schlecht darin, Entscheidungen zu treffen. Einjährige etwa gehen, wenn man sie lässt, bei minus zehn Grad nackt nach draußen. Oder sie steigen in eine Pfütze, die tiefer ist als ihre Gummistiefel hoch. Das ein oder andere werden Sie also verbieten müssen. Hier sollten Sie das Gladiator-Prinzip anwenden: Schlimme Katastrophen vermeiden, den Rest laufen lassen und immer nur ein Verbot auf einmal aussprechen. Vor allem Mütter tun sich schwer damit, richtige Prioritäten zu setzen: Damit das Kind einen passenden Schal anzieht, sind sie bereit, ein 20-minütiges Schreiduell auszufechten. Totale Energieverschwendung.


Windsalbe
Als Vater werden Ihnen viele neue Wörter begegnen. Windsalbe ist das beste von allen. Es beschreibt eine Creme aus Kümmelöl, die auf den Babybauch geschmiert wird und gegen Blähungen hilft. Windsalbe wirkt meistens so gut wie warme Kartoffelwickel – ein weiteres Hausmittel (Hebammendeutsch für Hokuspokus).






Xylophon
Nein, mit dem Gespür für das richtige Präsent sind Großeltern nicht gesegnet. Jedes Mal, wenn Sie nach Hause kommen, werden Sie neue Betreuungssouvenirs vorfinden. Ganz selbstverständlich nehmen Sie hin, dass Oma dem Enkelkind, das gerade den vierten Lebensmonat erreicht hat, ein Xylophon schenkt, obwohl es zu diesem Zeitpunkt nicht einmal seine eigene Nase fassen kann, geschweige denn einen Xylophon-Klöppel.





YMCA-Falle
Mit einem Kind lebt man in einer Art Zwangsmusical. Ob beim Babyturnen, in der Spielgruppe oder auch nur beim Abholen im Kindergarten: Alle Nase lang muss gesungen werden, und zwar in aller Öffentlichkeit. Bei den meisten Liedern werden Sie obendrein gezwungen, simultan die Arme zu bewegen. Das erinnert stark an den ewigen Disko-Knaller YMCA.




Zahnungsbeschwerden
Treten mit ungefähr sechs Monaten auf. Symptome: Kind schreit viel und wirkt gereizt. Leider trifft das auf jeden Tag im ersten Lebensjahr zu. Ein Anhaltspunkt: Kurz bevor die Zähne raus sind, sieht man weiße Stellen auf dem Zahnfleisch, vorausgesetzt, das Kind lässt dich in den Mund schauen. Gegenmaßnahme: Tagsüber das Baby auf einem kalten und harten Gegenstand rumkauen lassen, z. B. auf einer Möhre, die im Kühlschrank gelegen hat. Für nachts gibt es ein geniales Medikament, in dem etwa das gleiche Betäubungsmittel drin ist, das der Zahnarzt vor dem Bohren spritzt.


Buchtipp (http://www.kairies.rivido.de/showthread.php?p=2917#post2917)


Quelle: www.bild.de