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posti
07.04.2009, 10:40
Deutschlands dümmster Überfall Juwelenräuber tat selbst der Richterin leid



Von MARCO SCHWARZ
Als Juwelenräuber ist Bülent D. (46) eine Schande für die ganze Innung, als Mensch eigentlich nur zu bedauern. Vorm Landgericht Hanau fand er gestern dann auch eine milde Justiz.


Der total bescheuerte Überfall auf den Goldschmied „Possible“ in Hanau. Voll mit Drogen und heiß auf Geschmeide, betraten Bülent D. und Thorsten W. das Geschäft. In der Werkstatt saß nichtsahnend Goldschmied Markus R. (39), dem der Türke eine Spielzeugpistole unter die Nase hielt. Reaktion: Pfefferspray in die Augen des Räubers.
Dann ging‘s erst richtig hoch her. Der Türke schwenkte zunächst einen Hammer, entschloss sich dann aber zum Rückzug. Diesen wollte er decken, indem er mit einer Holzlatte auf den Goldschmied einschlug. Der erlitt eine Schürfwunde am Arm.
Entnervt flitzte Bülent D. aus dem Laden – und stolperte wegen der erst wenige Monate vorher operierten Hüfte. Wuchtig schlug es den schmächtigen Mann aufs Pflaster. Mit seinen 120 Kilo nagelte ihn Markus R. auf dem Boden fest.


Der zweite Räuber entkam mit spärlicher Beute – 80 Ring-Duplikate. Wert: 50 Euro. Inzwischen weiß der Staatsanwalt, dass es Thorsten W. war.
Nur 3 Jahre Knast kassierte Bülent D. für den versuchten Raub. Weil er ein trauriger Fall ist. Seit 30 Jahren Junkie, depressiv. Er wird eine Therapie machen. Die Richterin: „Wir müssen ihm eine Perspektive bieten, damit er sein Leben in den Griff bekommt.“
Fand auch der Goldschmied: „Das eigentliche Opfer ist der Angeklagte. Ich verzeihe ihm.“


Quelle: www.bild.de