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posti
07.05.2009, 07:29
Müller-Schulze


Doppelnamen – schädlich für die Karriere?

Nach Urteil zum Verbot von dreifachnamen

von Nadine Kuhn
Im Fall einer Zahnärztin aus München hat das Bundesverfassungsgericht jetzt bestätigt (http://www.bild.de/BILD/politik/2009/05/05/bundesverfassungsgericht-karlsruhe/dreifachnamen-bleiben-verboten.html): Ehepaare dürfen höchstens einen Doppelnamen tragen, Dreifachnamen bleiben verboten – wie schon seit 1993.


Die Zahnärztin hatte neben dem Doppelnamen ihres Mannes ihren eigenen Namen behalten wollten, unter anderem aus Karrieregründen.
Aber welche Vor- und Nachteile haben lange Namen, also etwa die weiterhin erlaubten Doppelnamen, wirklich im Job? BILD.de fragte bei Experten nach.
Name nach der Hochzeit geändert: Schadet das der Karriere?
Steffen Westermann vom Büro für Berufsstrategie Hesse/Schrader (http://www.berufsstrategie.de/) in Berlin: „Nur, wenn es sich um eine Marke handelt, ist es wichtig, seinen eigenen Namen (http://www.bild.de/BILD/ratgeber/ratgeber/2009/04/30/alte-namen-fuers-baby-immer-beliebter/warum-heissen-unsere-kinder-wie-unsere-grosseltern.html) zu behalten.“
Kann sich ein langer Name im Beruf auch positiv auswirken?
Im Gegensatz zu adligen Namen, die sich in gewissen Branchen als Türöffner erweisen können, werden die klassischen Doppelnamen oft verspottet. Westermann: „Besonders Männer stellen sich Frauen mit Doppelnamen oft als strickende Emanzen vor. Doppelnamen sind zwar gesellschaftlich anerkannt, können aber sperrig und umständlich, regelrecht langatmig wirken. Bei Namen gilt: Weniger ist mehr!“

Wie wirkt ein langer Nachname auf das Umfeld?
Psychologe Elmar Basse (http://www.pp-praxis.de/) aus Hamburg: „Hier kommt es darauf an, wie man heißt. Während ein Name wie Guttenberg-Hohenstein sehr imposant wirken kann, klingt Schäfer-Tümpel doch eher lächerlich und bedeutet keine soziale Aufwertung beim Gegenüber.“

Welche Nachteile haben lange Namen?
Basse: „Lange Namen sind sozial anstrengend. Wenn Namen zu Nachfragen anregen, führt das zu hohen Irritationen und Anspannungen im Umfeld.“

Warum hängen manche Menschen an ihren Geburtsnamen?
Basse: „Menschen identifizieren sich viel stärker mit ihrem Namen als früher. Und eine Namensänderung betrifft nach wie vor eher Frauen. Das fällt schwer, weil ihnen ihr Name ans Herz gewachsen ist.“

Ist Beziehungsstress vorprogrammiert?
Psychologe Basse rät die Namensfrage individuell zu entscheiden. „Vor allem Frauen finden es nicht fair, den Namen des Partners anzunehmen. Daraus können Konflikte entstehen.“ Aber im Allgemeinen gilt für den Paartherapeuten der Grundsatz: „Kein gemeinsamer Name bedeutet mehr Ich.“










Quelle: www.bild.de