Bundesverband Deutscher Apotheken warnt

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Bundesverband Deutscher Apotheken warnt


Finger weg von Krebstests für zu Hause!


Schwangerschafts-, Blutzucker- oder Cholesterintests sind seit Langem gängige Tests für zu Hause – allein 2010 wurden nach Angaben des Verbands Forschender Arzneimittelhersteller (VFA) 2,1 Millionen Schwangerschaftstests in deutschen Apotheken verkauft. Doch auch immer mehr dubiose Heimtests drängen auf den Markt. Damit soll man sich selbst laut der Hersteller auf Krebs, HIV oder Hepatitis testen können. Die Geschäftsführerin des Bundesverband Deutscher Apotheker e.V., Helga Fritsch, warnt: „Solche Tests können niemals die Sicherheit geben, die man beim Arzt bekommt.“


Doch was ist eigentlich ein Heimtest?
Heimtests sind Tests, die Anwender allein zu Hause durchführen können. Diabetiker können etwa anhand eines Blutzuckermessgeräts den Glucosegehalt ihres Blutes überprüfen. Frauen, die sich nicht sicher sind, ob sie schwanger sind, können durch einen Schwangerschaftstest die Gewissheit bekommen. Der Vorteil solcher Heimtests ist die Möglichkeit, den Gang zum Arztbesuch zunächst zu umgehen. Beispiel: Männer, die ihre Spermien-Qualität testen wollen, sich aber nicht zum Arzt trauen. Ein Sperma-Heimtest kann eine Alternative sein. Sven-David Müller, Sprecher des Testherstellers NanoReproAG: „Wir haben Zehntausende Bestellungen. Der Grund ist ganz einfach: Der Mann kennt nichts Schlimmeres, als mit anderen über seine Zeugungsprobleme zusprechen.“



Doch Achtung: Dubiose Heimtests auf dem Vormarsch!


Immer mehr Hersteller werben im Internet mit Heimtests, bei denen man sich auf HIV, Krebs oder Syphilis testen kann. Dabei versichern die oftmals ausländischen Firmen eine bis zu 99,85-prozentige Zuverlässigkeit des Testergebnisses. Verkauft werden dürfen solche HIV- und Krebstests in Deutschland nicht (Ausnahme: Darmkrebstest), sind jedoch über Internet aus dem Ausland erhältlich. Experten warnen, dass Anwender diese Tests falsch verstehen könnten. Nicht nur, dass die Ergebnisse eben nicht 100-Prozentig sicher sind. Ein weiteres Problem: „Solche Tests sind sehr problematisch, da sie den Patienten bei der Ergebnismitteilung allein lassen. Oft sind große Ängste und Verzweiflung im Spiel. Kurzschlusshandlungen sind da nicht unwahrscheinlich“, sagt Allgemeinmediziner Frank H. Fechteler. Helga Fritsch vom Apothekerverband: „Ich rate jedem, gleich zum Arzt zu gehen.“

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